Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, als Sunagakure in Sicht kam, doch versuchte sie, sich ihre Nervosität nicht anmerken zu lassen, die sich mit jedem Meter vergrößerte. Alles wird gut Saphira...Du schaffst das. Für Onii-sama, Mizukage-sama und Kirigakure, sie atmete tief ein und aus und mit jedem Schritt, den sie auf die Stadt zuging, wollte sie mehr und mehr wieder umdrehen, doch würde sie gewiss nicht kneifen. Ein Bündnis mit Suna war praktisch und es hätte sie wesentlich schlimmer treffen können. Gaara schien sehr nett zu sein und schlecht aussehen tat er ebenfalls nicht...Doch jemanden heiraten, den man nicht kannte? Und dazu auch noch in der Wüste leben? Was hatte sich Mizukage-sama dabei gedacht? Jetzt darüber nachzudenken bringt auch nichts mehr. Es wird sich nichts mehr ändern, ohne dass es große Probleme gibt und das ist das letzte, was ich will, mit diesen Worten nahm sie all ihren Mut zusammen und betrat Sunagakure, in der Hoffnung, dass sie jemand abholte oder sie möglichst schnell den Weg fand.

Hol sie ab hatten sie gesagt und sei nett zu ihr. Mal abgesehen davon, dass ich inzwischen doch fast zu jedem freundlich war, wie sollte ich jemanden abholen, den ich nicht mal kannte? Ich hatte zugestimmt eine junge Frau aus Kirigakure zu ehelichen, weil eine Allianz zwischen den beiden Ländern eine gute Idee war. Meine Idee. Auch die Heirat. Dummerweise hätte ich direkt jemanden vorschlagen sollen. Das war mir entfallen und so hieß es keine vier Wochen später "Wir haben eine Frau für dich gefunden." Meine Begeisterung hatte sich in Grenzen gehalten, das Bild hatte ich mir nicht mal angesehen, was half mir gutes Aussehen, wenn meine Zukünftige im schlimmsten Falle kaum den Mund aufbekam oder so gar nicht zu meiner Lebensweise passte. Also ging grade, Gaara, Kazegage, und weiß der Teufel wie sie mich sonst noch alles titulierten los, mit einer roten Blume in der Hand, eine Rosenknospe, die noch nicht erblüht. Die Blumenverkäuferin an der Ecke hat sie mir in die Hand gedrückt, wenn ich meine Zukünftige abhole, dann auch standesmäßig. Was die Blume mir nun sagen soll, hat sie verschwiegen, vermutlich besser so. Das Dorf freut sich eindeutig über die anstehende Hochzeit, meine Motivation ist eher gering, aber durchziehen werde ich es, hoffe einfach mal dass sie nicht wie ein Sasuke Uchiha in weiblich ist. Gaara hat seine noch nicht mal rechtmäßige Ehefrau im Schlaf mit Sand erwürgt, besser nicht, eine nette Behauptung, aber dann hätte sich Naruto die Mühe sparen können.
Mit der Blume in der einen Hand ging ich ruhig durch Sunagakure, ließ meinen Blick schweifen und suchte, nach was genau? Einer Frau, die hier nicht her gehörte und die förmlich schrie "Ich bin deine baldige Frau!"... Vielleicht hätte ich doch einen Blick auf die Zeichnung werfen sollen, aber nur ganz vielleicht. Wenigstens konnte ich die meisten Frauen direkt zuordnen, viele der Bewohner kannte ich mittlerweile. Blieben die Schwarzhaarige, die sich verstohlen umblickte und die Weißhaarige, die allein wegen ihrer Haarfarbe null hier her passte und auch genau so wirkte. Wie man seine Zukünftige ansprach, hatte mir jedoch keiner mitgeteilt, aber kneifen tat ich bestimmt auch nicht, also wandte ich mich der weißhaarigen Dame zu. "Hallo, kann man Ihnen behilflich sein, Sie sehen so aus als würden Sie etwas oder jemanden suchen?", sprach ich sie höflich an, wirkte zumindest nicht ganz so grimmig, wie noch vor wenigen Minuten, das hilflose Rosenblümchen baumelte munter in meiner Hand vor sich rum.

Sie war ein wenig in Gedanken versunken, sei es der Nervosität wegen, weshalb sie erst recht spät bemerkte, dass sie angesprochen wurde. Und das nicht nur von irgendwem, sondern von Kazekage Gaara höchstpersönlich! Nie hätte sie damit gerechnet, dass er selbst sich die Mühe machen würde...doch als sie seine Worte verstand, wurde ihr bewusst, dass er nicht wusste, vor wem er stand. Sie zwang sich selbst zur Ruhe, bevor sie sich ein freundliches Lächeln auf die Lippen setzte. Kazekage Gaara-sama, sie knickste leicht, jedoch so wie es sich gehörte, bevor sie sich wieder aufrichtete. Es ist mir eine große Ehre Sie kennen zu lernen. Ich bin Saphira, Ihre-, sie stockte kurz, klang es doch irgendwie falsch, diese Worte von sich zu geben. ...Verlobte aus Kirigakure, stellte sie sich möglichst freundlich, jedoch mit schnell schlagendem Herzen vor.

Es war nur mein jahrelanges Mimiktraining dass mich jetzt rettete und meine Gesichtszüge nicht entgleisen ließ, als sie sich vorstellte. Sie wusste also wer ich war, vielleicht hätte ich mir doch die Mühe machen sollen und vorher das Informationsblatt durchlesen sollen... Aber das wusste sie ja nur bedingt, außer sie hatte aus meiner Frage...? "Saphira-san, es ist mir eine Freude Sie kennen zu lernen", entgegnete ich und nahm mir vor das Blatt Papier als Abendlektüre doch noch zu lesen. Ich stellte mich bewusst nicht vor, sie kannte zumindest meinen Namen oder vielleicht sogar noch mehr Informationen. Dafür kannte sie scheinbar die Etikette, war hilfreich, falls doch mal eine Rolle kam, dass ein Kagentreffen einberufen wurde oder andere Festlichkeiten. "Ich hoffe Eure Reise war nicht allzu strapazierend", Floskeln konnte ich gut, so lange es nicht persönlicher wurde. Meine Verlobte. Das hörte sich immer noch nicht richtig an, aber ich konnte sie schlecht wieder wegschicken. Wenigstens hatten wir das "Problem" wo sie nächtigen würde, direkt gelöst bekommen.

Meine Reise verlief relativ ruhig, danke der Nachfrage, erwiderte sie immer noch lächelnd und behielt dieses bei, während sich nun eine Stille zwischen ihnen bildete, da sie absolut keine Ahnung hatte, was sie nun sagen sollte. Was sagte man zu seinem Verlobten, nachdem die anfänglichen Grußfloskeln aufgebraucht waren? Sie können ruhig das "San" weglassen, ich verfüge über keinen besonderen Rang und...durch die gegebenen Umstände ist es wohl besser, wenn Sie mich duzen, meinte sie nach einer kleinen Weile der Überwindung noch. Es machte ihr absolut nichts aus, geduzt zu werden, doch es jemandem anzubieten war immer eine kleine Tortur, doch es sollte wenigstens ein wenig auf andere so wirken, als wäre ein bisschen Sympathie und Vertrautheit vorhanden, denn sonst könnte es Probleme mit dem Volk geben und das wäre sehr ungünstig.

Ich nickte bei ihren Worten nur schweigend, war noch nie jemand gewesen, der viel sagte oder gar von sich preis gab. Das hier hätte eindeutig Temari machen sollen oder Kankuro, aber da wusste ich nicht mal, wo meine Geschwister aktuell waren. Ich sollte sie duzen? Dann wäre es vom Vorteil, wenn auch ihr "Sama" wegbliebe, vor allem wenn man bedachte, dass wir mehr Zeit miteinander verbringen würden. Erneut nickte ich kurz, fand dann aber doch noch etwas zu Sagen: "Dann verschwindet das "Sama" aber ebenfalls, sonst wäre es wohl unfair." Kurz überlegte ich und deutete dann in Richtung dem Herzen des Dorfes, dort wo ich wohnte, oder eher dort wo der Kazekageturm stand, in dem ich seit meiner Ernennung zum Kage mit wohnte, wenn man es denn so nennen konnte. Ich schlief nicht sehr viel, von daher war das kleine Schlafzimmer eher überflüssig. Aber wir hatten dort ein Gästezimmer eingerichtet für Saphira, man wusste ja schließlich nie wann Akatsuki dass nächste Mal unangekündigt vor der Haustür erschien und Lust zu erklären, warum meine Zukünftige im Schlaf umgekommen war, hatte ich auch wenig. Also hatte ich beschlossen, sie im Kagenturm mit unterzubringen und nicht bei meinen Geschwistern. "Wollen wir? Oder willst du mitten in der Stadt stehen bleiben, neugierige Blicke hast du genug geerntet?", fragte ich an Saphira gewandt nach und ließ eher unbewusst meinen Blick noch kurz durch die Straßen schweifen.

Sie nickte leicht lächelnd. In Ordnung, Gaara-, sie stockte kurz, fühlte es sich doch sehr merkwürdig an, ihn nicht mit "Sama" anzusprechen. Doch anscheinend war es eine recht gute Idee ihrerseits, schlecht schien sie jedenfalls nicht zu sein. Bei seinen nächsten Worten errötete sie ein wenig, hatte sie nicht wirklich registriert, dass sie Aufmerksamkeit erregte, doch nach ein paar verstohlenen Blicken bemerkte sie mehr als gut genug, dass sie sich genug von den anderen unterschied um aufzufallen. Wir können los. Verzeih, entschuldigte sie sich und verneigte sich leicht, rein aus Gewohnheit. Sie mochte es eigentlich nicht wirklich, aus der Masse herauszustechen. Sie war gerne die unauffällige Person im Hintergrund, doch hier schien dies allein wegen ihrem Aussehen nicht zu funktionieren.

Meine Mundwinkel zuckten leicht, als sie bei meinem Namen doch kurz stockte und wohl doch noch etwas anhängen wollte, Gewohnheit? "Wofür entschuldigst du dich? Dass wir angestarrt werden? Das Dorf weiß längst Bescheid, die sind neugierig, dass musst du eher den Bewohnern verzeihen, als dass du dich dafür entschuldigen solltest", entgegnete ich etwas erstaunt, dass sie sich doch entschuldigte und dabei verneigte. Konnte vielleicht doch anstrengender werden, als zuerst angenommen. Gute Erziehung sehr schön, ersparte Arbeit, wenn sie sich nicht wie Naruto bei einem Kagentreffen aufführte, aber zu viel gute Erziehung? Dann würde ich stärkere Nerven brauchen, sollte sie doch mal auf meine "Freunde" oder eher Bekannte treffen. Ich wollte lieber nicht wissen, wie schnell sich die Nachricht verbreitete, was auf mich zukam.

Hatte sie gerade ein leichtes zucken seiner Mundwinkel gesehen? Oder hatte sie sich dies doch nur eingebildet? Sie hoffte, dass es keine Einbildung war, vielleicht könnte sie ihn ja auch mal zum Lächeln bringen? Es würde ihm gewiss gut zu Gesicht stehen. Ich halte...dich doch gewiss von der Arbeit ab und bin auffälliger, als ich sein sollte. Es war mir nicht ganz bewusst, wie sehr ich mich von den anderen unterscheiden würde. Außerdem bin ich es gewohnt, mich zu entschuldigen. Mizukage-sama ist meist sehr launisch und ich will ihr möglichst wenig missfallen, genauso wie...dir, antwortete sie, realisierte dann jedoch, dass man ihre Worte auch anders interpretieren könnte. I-ich will damit natürlich nicht sagen, dass Sie launisch sind, i-ich möchte Ihnen nur möglichst gut gefallen, fügte sie schnell mit hochrotem Kopf und ein wenig mit den Armen fuchtelnd hinzu. Na super, schon hast du dich blamiert, Saphira, sehr toll..., schalt sie sich in Gedanken selbst.

Ich seufzte auf, wenn ich so beschäftigt gewesen wäre, dann wäre ich jetzt wohl kaum hier. "Du hälst mich nicht von meiner Arbeit ab, die Teams sind längst aufgebrochen, lediglich meine Korrespondenz wartet noch auf mich und die kann auch noch einige Stunden länger warten", erwiderte ich ruhig. Hörte mir anschließend an, dass sie sich wohl öfter entschuldigte und sich auffällig fand, letzteres stimmte aufgrund ihrer weißen Haare eindeutig und meine Mundwinkel verzogen sich zu einem leichten Schmunzeln, als sie rot wurde, weil ich ihre Worte missverstehen konnte. Hatte ich zwar nicht, aber hätte man durchaus. "Dir. Wir waren beim du. Launisch bin ich tatsächlich, zumindest würden meine Geschwister das wohl behaupten. Und schön dass du mir gefallen möchtest, mir wäre es allerdings lieber, wenn du einfach du selbst wärst, anstatt dich zu entschuldigen und mir dabei etwas vorzuspielen. Immerhin wäre es für ein Zusammenleben hilfreicher, wenn ich dich kenne und nicht dein vorgespieltes Etwas", antwortete ich ihr, noch immer blieb ich ruhig. Sie wollte mir gefallen? Das wäre wohl vom Vorteil, aber wäre es nicht hilfreicher, wenn sie sich eher so vorstellt, wie sie nunmal war? Immerhin würden wir wohl einige Zeit zusammen verbringen.

Sie war ein wenig sehr besorgt, als er aufseufzte, hatte sie ihn verärgert? Oh, dann ist es ja gut, war das einzige, was sie dazu sagen konnte. Sonderlich intelligent und schön klang es ja nicht, aber es war besser, als gar nicht zu antworten. Als sie das leichte Schmunzeln auf seinen Lippen bemerkte, musste sie unwillkürlich lächeln. Ein Lächeln steht dir wirklich gut, meinte sie und errötete dabei wieder ein wenig. Hatte sie bei ihren letzten Worten unbewusst ins "Sie" zurück gewechselt? Es war interessant, etwas über ihn zu erfahren, was sie noch nicht wusste und sie würde sich merken müssen, zu versuchen einfach sie selbst zu sein. In Ordnung, ich werde mein Bestes geben, antwortete sie nickend und wollte einen Schritt nach vorne machen, um so irgendwie möglichst locker zu provozieren, dass sie nun einmal losgehen würden, doch stolperte sie ungünstigerweise über einen Sandstein und fiel ihrem Verlobten direkt entgegen.